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Faszientherapie
(Fasziendistorsionsmodell – FDM)

Was sind eigentlich Faszien?

Faszie (lat. fascia: Band, Bündelmedizinisch: Bindegewebe)
Faszien sind Bindegewebe die unseren gesamten Körper durchziehen. Jeder Muskel, jeder Nerv, jedes Gefäß, jedes Organ und auch jeder Knochen ist von Bindegewebe umhüllt. Faszien dienen einerseits dem Schutz und der Formgebung, unterstützen aber auch unsere Muskulatur bei der Kraftübertragung und sorgen dafür, dass ein Gleiten unserer Strukturen im Körper untereinander stattfinden kann. Weiterhin sind sie für den Transport von Flüssigkeiten bzw. Lymphflüssigkeiten zuständig. Faszien haben keinen konkreten Anfang und kein konkretes Ende und sind daher als Kontinuum zu betrachten, welches sich als Geflecht von sich überlagernden, ineinander übergreifenden Häuten vorzustellen ist (ähnlich wie die weißen Häute an einem Stück Fleisch).

 

Warum kommt es zu Fasziendistorsionen?

Distorsion (lat. distorsio: Verdrehung, Verrenkung)

Fasziendistorsionen werden häufig von mechanischen Einwirkungen auf den Bewegungsapparat verursacht. Hierfür können Unfälle, Über-, Fehl- und auch Unterbelastung bzw. Bewegungsmangel, aber auch Operationen verantwortlich sein. Daneben können sich bestehende Fasziendistorsionen auf Grund nicht geeigneter Verhaltensweisen und medizinischer Behandlungen, wie z.B. Ruhigstellungen durch Gipse und Schienen, körperliche Schonung und auch Wärmebehandlungen ausbreiten und weitere Fasziendistorsionen verursachen. Auch immunologische und metabolische Faktoren können Ursache einer Fasziendistorsion sein.

 

Wie können Fasziendistorsionen behandelt werden?

In unserer Praxis arbeiten wir im Rahmen des FDM (Fasziendistorsionsmodell) nach S. Typaldos.
Dieses Modell beinhaltet Punkte wie die spezielle medizinische Fragestellung, Analyse und den funktionellen Befund, um die optimale Therapie herausfinden und anwenden zu können. Im Vordergrund steht der Patient mit seinen Symptomen, deren Beschreibung und Verlauf dem Therapeuten schon häufig einen Großteil der notwendigen Hinweise für die anzuwendenden Handgriffe bieten.

Fasziendistorsionen können sich in unterschiedlicher Form äußern. Es gibt punktuelle Distorsionen im Rahmen von Triggerpunkten, Distorsionen die in Bahnen verlaufen sog. Triggerbänder, sowie weitere Distorsionen die sich in Gelenkkapseln, Weichteilen oder an Knochenübergängen befinden können.

Behandelt wird die jeweilige Distorsion durch speziell erlernte Handgriffe des Therapeuten mit dem Ziel, die Faszien anatomisch zu korrigieren. Nach einer Korrektur der Formveränderung, kann mit einer sofortigen Verbesserung der Belastbarkeit, der Beweglichkeit und/oder einer Schmerzreduktion gerechnet werden. Lange Ruhezeiten entfallen meist und eine rasche Rückkehr zur Aktivität ist möglich (ein Grund, weshalb diese Therapie auch gern von Sportlern genutzt wird).

 

 

 

 

 

Quellen

  1. Dr. Wichmann; Dr. Meyer: Das Fasziendistorsionsmodell nach Steven Typaldos (Modul 1)
  2. Bild: Klaas Stechmann (Hrsg.), Jean-Claude Guimberteau / Colin Armstrong: Faszien-Architektur des menschlichen Fasziengewebes, 1. Auflage 2016